Oliver Pocher bei seinem Auftritt beim SWR-Sommerfestival auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Der SWR macht es sich zu einfach, wenn er Oliver Pocher nach seinen Entgleisungen auf dem Schlossplatz nicht rügen will, findet unser Autor Uwe Bogen und fordert ein klares Wort des Senders zum Comedian.

Eherne Worte stehen im Staatsvertrag zur öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt in Stuttgart: „Der SWR hat in seinen Angeboten die Würde des Menschen sowie die sittlichen, religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen anderer zu achten“ (Paragraf 6, Absatz 2). Beim SWR-Sommerfestival auf dem Schlossplatz hat Oliver Pocher die Würde einer Besucherin verletzt. Der Comedian stellte inakzeptable Fragen zu ihrer Intimsphäre und machte sich mehrfach lustig darüber, dass sie ohne Sex lebt. Die Betroffene wandte sich danach unter Tränen an das SWR-Team im VIP-Bereich, wo etliche Ehrengäste des Senders äußerst betroffen reagierten und deutliche Kritik an Pocher übten.